JahrEreignis
875 Gründung des Stiftes Meschede
959 Kaiser Otto II verleiht Meschede Markt- und Zollgerechtigkeit
985 Otto II untersagt richterliche Akte in dem Gelände der Kirche und der Besitzungen des Stifts Walburga
1174 Erste urkundliche Erwähnung des Arnsberger Berichts, des "Freistuhls". Femegerichte waren aus den karolingischen Grafengerichten hervorgegangen.
1180 Friedrich Barbarossa belehnt den Kölner Erzbischof mit der Herzogsgewalt in Westfalen und Engern. Es entsteht das territoriale Herzogtum Westfalen.Die Grafschaft Arnsberg, zu der Meschede gehört, läßt sich zunächst nicht eingliedern.
1347 Die Gerichtsbarkeit in Meschede bleibt der Gerechtsamkeit des Propstes zuge-wiesen.
1368 Die Grafschaft Arnsberg wird dem Herzogtum Westfalen zugeschlagen. Das Herzogtum wird in Verwaltungsquartale mit Untergliederung in Propsteien oder "Ämter" (je mit Gerich-ten) gegliedert. Das "Gräfliche Hochgericht" in Arnsberg erstreckt sich nicht auf Meschede.
1399 Der Propst zu Meschede läßt sich von Eingessenen notariell erklären, daß ihm das Gericht in Meschede gehöre
1437 "Arnsberger Reformation der Feme"
1457 Meschede wird Freiheit. Die Gerichtsbarkeit des Propstes von Meschede wird bestätigt. Obergericht für das Herzogtum wird Arnsberg.
1483 Kaiser Friedrich III zitiert den "Oberen freystuhl zu Arnsberg..."
1486 Die "Alte Bürgersprache der Freiheit Meschede" wird erlassen. Es handelt sich um das Gemeindestatut. Es enthält im wesentlichen die Wahlordnung und ein differenziertes Ordnungsstrafensystem.
1537 Der Kurfürst bekräftigt dem Arnsberger Gericht das Vorrecht "die Appellationen der westfälischen Gerichte aufzunehmen".
1803 Reichsdeputationshauptschluß. Das Herzogtum Westfalen fällt an den Landgra-fen von Hessen-Darmstadt. Modernisierung von Gerichtsbarkeit und Verwaltung beginnt.
1807 Arnsberg bleibt Appellationsgericht. Das aufgelöste Herzogtum erhält 18 "Justizaämter". Das Justizamt Meschede umfaßt die vormaligen Gerichte von Meschede, Calle, Remblinghausen und Stadt Everberg. Das Justizamt Brilon verliert das Kirchspiel Velmede an das Justizamt Meschede. Das Justizamt Eslohe umfaßt Eslohe, Reiste, Schliprüthen, Meinkenbracht und das Patrimonialgericht von Oedingen. Nach Eslohe kommt auch das "Berggericht".
1809 Aufhebung der Leibeigenschaft
1811 Einführung der Gewerbefreiheit
1814 Zivilgouvernement zwischen Rhein und Weser
1815 Der "Wiener Kongress" revidiert in seiner Schlussakte den "Reichsdeputationshauptschluss" und schlägt das Herzogtum Westfalen Praussen zu
1816 Staatsvertrag zwischen Hessen und Preussen betr. Übergabe Westfalens. Arnsberg wird Stiz einer "Bezirksregierung"
1817 Neueinteilung der Kreise. Die Justizämter geben die Verwaltungsaufgaben ab und werden zu reinen Gerichten
1819 Der Kreisstiz fällt an Eslohe wegen seiner geographischen Lage. Wegen Raumnot beginnen noch im selben Jahr die Bemühungen zur Verlegung nach Meschede. Die einstweilige Verlegung wird schon im Herbst genehmigt.
1832 Kabinettsorder: Meschede wird offiziell Sitz des "Kreises Meschede"
1835 Das Hofgericht Arnsberg wird Oberlandesgericht. Ihm werden 17 "Land-und Stadtgerichte" zugeordnet.
1840 Der Staat Preussen beginnt mit dem Bau von Justizgebäuden. In Arnsberg beginnt der Bau des Oberlandesgerichts nach Plänen von Schinkel (heute Landgericht)
1845 Baubeginn für das "Königlich preussische Land- und Stadtgericht zu Meschede" an der Briloner Straße
1848 Der königl. preuss. Land- und Stadtrichter Justizrat Dalheuer melde Fertigstellung und Bezug. Das Gebäude und "Utensilien" haben unter Unterschreitung des Kostenvoranschlags 11.479 Taler und 10 Groschen gekostet
1849 Umbenennung in "Königliche Kreisgerichts-Kommision I"
1850 Verschleißerscheinungen im Mescheder Gerichtsgefängnis: Der Direktor zeigt an, "es seien 4 Decken in Fetzen gerissen, ...ein Nachtstuhl entbehre des Deckels, welcher zerbrochen sei"
1877 Zur Neuordnung der Gerichtsbezirke ("Reichsjustizreform") bringt auch der Mescheder Kreisrichter von Kleinsorge ein Votum ein
1878 Hamm wird Sitz des vergrößerten Oberlandesgerichts. Arnsberg behält das Landgericht (Appellationsgericht)
1879 Das Gericht in Meschede erhält die Bezeichnung "Königliches Amtsgericht Meschede". Dessen Besetzung bestand aus den Richter v. Kleinsorgen und Klingmann, 2 Sekretären, 1 Schreibergehilfen und ein Gerichtsdiener.
1895 Der Kreis Meschede erreicht sein 1. Verwaltungsgebäude an der Steinstraße (heute Nordflügel des Amtsgerichts)
1910 Die Baukommision des Kresitages beschließt den Neubau. Die Planung leitet Kreisbaumeister Kathol
1914 Die Bauarbeiten werden nach Kriegsausbruch unterbrochen
1920 Das Amtsgericht an der Briloner Straße wird nach Nordwesten erweitert
1923 Fertigstellung und Bezug des "Kreishauses" (Landeratsamt); Baukosten werden mit 10 Billionen 200 Millionen Papiermark angegeben
1945 Der Ostteil des Amtsgericht wird bei einem Luftangriff zerstört. Stillstand der Rechtspflege beim Amtsgericht Meschede von 08.04. bis 05.08.1945
1948 Stilgetreue Rekonstruktion des zerstörten Teils unter Erweiterung des Gebäudes nach Osten
1953 Abschluss der Erweiterungen durch rückwärtigen Ausbau
1962 Der Erweiterungsbau der Kreisverwaltung (heute Polizeigebäude) wird vollendet und in Dienst genommen
1975 Kommunale Neugliederung
1988 Das neue Kreishaus in Meschede wird bezogen. Das alte Kreishaus inwischen Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen, wird für den Umbau frei. Der Umbau des "Landratsamtes" für das Amtsgericht beginnt im April
1990 Im Juni bezieht das Amtsgericht das Langhaus und den Nordflügel des alten Kreishauses als neues Dienstgebäudes. Einweihung des neuen Amtsgerichts durch Justizminister Dr. Rolf Krumsiek am 06.09.1990